* Deutscher Amateur Radio Club e.V.
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* D * Mittelfränkischer Kinderrundspruch vom 03.11.2012
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* A R * Hier hört ihr aktuelle Informationen aus der Welt
* * des Amateurfunkdienstes für Kinder und Jugendliche.
* C * 2012/11: Buchstabe J "Jedermannfunk"
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Es ist 11:30 MESZ, 09:30 UTC und hier ist DN1NBG mit der
Aussendung des Mittelfränkischen Kinderrundspruches für den Oktober 2012.
Unsere Namen sind Pascal, DE7PAN und Marius, DE1MAF (beide B13).
Wir sind 13 Jahre alt und senden von der Klubstation DK0SC des
Ortsverbandes Schwabach-Roth (B13).
Wir übertragen den Rundspruch jeweils am ersten Samstag im Monat
über die Relaisfunkstellen:
DM0SC in Schwabach auf 438.9875 MHz, Echolink 548863
und
DM0TMH in Trautmannshofen auf 438.7125 MHz, Echolink 6000.
Heute ist der Buchstabe J dran, J wie Jedermannfunk.
Neben unserem Hobby, dem Amateurfunk, gibt es ja noch ein paar andere Funk-
arten. Der Name Amateur-Funk lässt ja auch schon vermuten, dass es so etwas
wie Profi-Funk wohl auch gibt. Und wenn es Amateur und Profi-Funk gibt, dann
muss es einen Anfänger- oder Jedermann-Funk auch geben, wenn man die allge-
meinen Ligaregeln als Basis nimmt.
Richtig, da hast Du recht! Über unser Hobby, den Amateurfunk, haben wir ja
schon viel berichtet. Auch über die Technik, die wir einsetzen, die Betriebs-
arten, die Möglichkeiten und so weiter. Das was man als Profi-Funk bezeichnen
könnte ist zum Beispiel der Funk von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten.
Auch der Funk von Flugdiensten und der Schifffahrt und der sogenannte Be-
triebsfunk von Firmen wie z.B. Transportunternehmen gehört dazu. Aber noch
viele mehr.
Na gut, aber all die Profi-Funkanwendungen sind ja wohl ausschließlich für
den jeweils vorgesehenen Zweck bestimmt und nur auf ihren eigenen Frequenzen
sinnvoll. Denn es macht ja wahrscheinlich keinen Sinn, wenn zum Beispiel ein
Polizist mit seinen Polizeifunkgerät bei der örtlichen Taxizentrale auf der
Taxifrequenz Informationen über Personen einholen möchte.
Genau! Profi-Funkanwendungen sind nötig und sinnvoll und es ist auch sehr
wichtig dass sie jeweils in einem eigenen Frequenzbereich arbeiten. Als
Hobby, so für Spass und Unterhaltung oder zum Experimentieren taugen sie
eigentlich gar nichts, denn sie sind zweckgebunden und stark reglementiert,
es dürfen jeweils nur ganz bestimmte Geräte verwenden und mit selber basteln
geht da gar nichts.
Ja, da haben wir Funkamateure, die den Funk als Hobby betreiben, es viel
besser. Wir haben zwar auch nicht alle, aber viele Frequenzen zur Auswahl,
dürfen Antennen, Zubehör und sogar Funkgeräte selber bauen und wenn einer
mal einen Witz erzählt, meckert auf unseren Amateurfunkfrequenzen auch
keiner. Aber das heutige Thema ist ja die vorletzte Liga, der Jedermann-Funk.
Moment mal ... warum die vorletzte Liga? Waren wir am Anfang nicht bei nur
drei Funk-Ligas? Zwei haben wir ja schon angesprochen, eigentlich müsste
ja dann jetzt die dritte und letzte kommen, aber Du sprichst von der vor-
letzten. OK, natürlich weis ich, was Du meinst, schließlich besprechen wir
ja unsere Rundsprüche vorher. Du meinst die so genannten ISM-Anwendungen?
So ist es, Die Abkürzung ISM steht für "Industrial, Scientific and Medical"
(indastriel, saientifik änd medikl). Das sind Hochfrequenzgeräte der Indus-
trie, Wissenschaft und Medizin. In dieser Funk-Liga spielen all die Mini-
Funkanwendungen wie drahtlose Autotüröffner, schnurlose Kopfhörer, Babyfone,
Funk-Wetterstationen, Funkfernbedienungen kleiner Reichweite und so weiter.
All diese Dinger sind aber relativ schwach an Leistung, meist so um die
10 Milliwatt. So, nun aber zum heutigen eigentlichen Thema... Der lizenzfreie
Jedermannfunk. Da gibt es ein paar unterschiedliche, die zur Zeit aktuellste
Variante ist der PMR-Funk.
PMR steht für privates mobiles radio oder allgemein als Walkie Talkie be-
zeichnet. Das sind die kleinen Handsprechfunkgeräte mit denen Kinder durch
die Gegend rennen oder mit denen ahrschulen ihre Motorradschüler dirigieren,
um den Betriebsfunk zu sparen oder Eltern das Kinderzimmer abhören oder oder
oder. Dieser Funk darf ausschließlich mit dafür vorgesehenen Handsprechfunk-
geräten mit daran fest installierten Antennen betrieben werden. Die Frequenz
der Geräte ist im 70-cm-Band neben dem UHF-Amateurfunkbereich bei 446 MHz mit
einer Sendeleistung von 500 Milliwatt auf 8 Kanälen. In eng bebauten Städten
ist vor allem auch auf Grund der sehr einfachen Antennen bei ca. 100 Metern
zwischen zwei solchen Geräten Schluss, in der unbebauten Natur sind ein bis
zwei Kilometer Reichweite möglich.
Dann kommt der LPD-Funk. LPD steht für "Low Power Device" (Lo pauer deweis),
also Geräte mit sehr geringer Sendeleistung. Diese Kleinst-Handfunkgeräte
fallen eigentlich in die Kategorie der ISM-Anwendungen. Sie liegen in einem
derer Bereiche bei 433 MHz und haben eine Sendeleistung von nur 10 Milliwatt,
aber immerhin 69 schaltbare Kanäle. Der aufmerksame Zuhörer müsste jetzt ei-
gentlich stutzig werden ... 433 MHz, das ist doch mitten im 70-cm-Amateur-
funkband!
Richtig! Der 433-MHz-ISM-Bereich liegt mittem im UHF-Amateurfunkbereich, aber
das darf so sein! Der ISM-Funk hat hier eine so genannte sekundäre Zuweisung,
was heißt, dass die ISM-Anwender hier mit Störungen durch uns Funkamateure
rechnen und leben müssen. Aber, natürlich dürfen wir diese Anwendungen nicht
absichtlich stören, wir dürfen aber auch mit LPD-Anwendern keine Amateur-
funkgespräche führen, sie haben ja auch kein zugeteiltes Rufzeichen, so wie
wir. Die Reichweite dieser Gerätchen ist im Freien bei etwa 100 Meter.
Der Bürger-Funk oder in englisch Citizen Band (Sitisn Bänd) was dann kurz
CB-Funk heist. Dieser lizenzfreie Funk kommt dem Amateurfunk am nähesten.
Die Idee des CB-Funk´s kommt wie viele Sachen aus Amerika. Irgendwann so
um 1975 wurde der CB-Funk in Deutschland zugelassen. Da konnte sich nun
jeder ein Funkgerät kaufen, eine Antenne auf das Hausdach oder das Autodach
montieren und losfunken. Ganz ohne eine Prüfung zu bestehen oder eine Lizenz
zu erwerben wie die armen Funkamateure, die es da schon lange gab.
Hier die aktuellen Eckdaten des CB-Funks:
80 schaltbare Kanäle im 27 MHz-Bereich, Wellenlänge 11 Meter,
frequenzmäßig also knapp unter dem 10 Meter Amateurfunkband ab 28 MHz.
Die Modulationsarten sind Amplituden- und Frequenzmodulation sowie seit
einiger Zeit sogar SSB.
Die erlaubte Senderausgangsleistung beträgt in SSB 12 Watt und in FM 4 Watt.
Es dürfen laut Gesetz nur unveränderte, geprüfte und zugelassene Geräte
eingesetzt werden. Es sind stationäre, mobile und tragbare Funkgeräte
erhältlich. Die Reichweiten mit dieser relativ kleinen Leistung sind etwa
so wie bei uns im 10-Meter-Band.
Na wenn ich so überlege, 12 Watt im 10 Meter Band in SSB bei den derzeitigen
guten Bedingungen durch die Sonnenflecken, womöglich noch eine gute Antenne,
da ginge doch fast die ganze Welt, sollte man meinen...
Aber, denkste, das kannst Du mal getrost vergessen! Leider ist der CB-Funk-
Bereich weltweit nicht nur lizenzfrei, sondern scheinbar auch rechtsfrei,
anstandsfrei, regelfrei und zuweilen auch intelligenzfrei.
Da hast Du leider recht, wenn man mal von 26,5 bis 27,4 MHz über die
Frequenz dreht und zuhört, was wir ja dürfen und können, bemerkt man sofort
den Unterschied in der Betriebstechnik und dem normalen Benehmen. Auch wird
man anhand der Ortsangabe im Vergleich zur Empfangsfeldstärke sehr schnell
erkennen, dass die verwendeten Sendeleistungen zigfach höher sind als
gesetzlich erlaubt. Es zählt scheinbar nur das Gesetz des Stärkeren...
Die CB-Funker, die legal arbeiten haben da leider verloren und gehen unter.
Leider ist das so. Schade, es wäre das ideale Band, um Sprechfunk und
Betriebstechnik von zu Hause aus zu üben. Bleibt also nur, schnellst
möglichst die Prüfung zum Funkamateur zu machen und bis dort hin Funk-
betrieb mit dem Ausbildungsrufzeichen an der Klubstation zu üben.
Das war der Rundspruch vom November 2012.
Text von DK5NAD und DC9JVN, redaktionelle Bearbeitung durch DH1NEK.
Unsere E-Mailadresse lautet: kinderrundspruch@dk0sc.de
Wer von uns eine QSL-Karte haben möchte, gibt es bitte beim Bestätigungsverkehr
mit an.
Der nächste mittelfränkische Kinderrundspruch wird am Samstag,
1. Dezember 2012 ab 11:30 Uhr gesendet und behandelt mit dem
Buchstaben K das Thema "Kurzwlle".
Jetzt sind wir gespannt, wer uns alles gehört hat!
DN1NBG gehen nach einer kleinen Umschaltpause auf Empfang.