* Deutscher Amateur Radio Club e.V.
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* D * Mittelfränkischer Kinderrundspruch vom 01.12.2012
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* A R * Hier hört ihr aktuelle Informationen aus der Welt
* * des Amateurfunkdienstes für Kinder und Jugendliche.
* C * 2012/12: Buchstabe K "Kurzwelle"
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Es ist 11:30 MESZ, 09:30 UTC und hier ist DN1NBG mit der
Aussendung des Mittelfränkischen Kinderrundspruches für den Oktober 2012.
Unsere Namen sind Pascal, DE7PAN; Jonas, DE5JON und Marius, DE1MAF (alle B13).
Wir sind 13 Jahre alt und senden von der Klubstation DK0SC des
Ortsverbandes Schwabach-Roth (B13).
Wir übertragen den Rundspruch jeweils am ersten Samstag im Monat
über die Relaisfunkstellen:
DM0SC in Schwabach auf 438.9875 MHz, Echolink 548863
und
DM0TMH in Trautmannshofen auf 438.7125 MHz, Echolink 6000.
Heute ist der Buchstabe K dran, K wie Kurzwelle.
Unser Hobby, der Amateurfunk, erstreckt sich ja über einen weiten
Frequenzbereich. Eigentlich sogar über den gesamten vorhandenen,
denn in jedem Frequenzbereich gibt es einen wenn auch meist nur
kleinen Bereich, in dem wir uns austoben dürfen. Und heute nun
geht es um den Kurzwellenbereich im Amateurfunk.
Der Kurzwellenbereich ist der Frequenzbereich von 3 bis 30 Megaherz, also
die Wellenlänge von 100 bis 10 Metern. Bevor nun die berechtigte Frage nach
dem Zusammenhang oder der Abhängigkeit zwischen Frequenz und Wellenlänge
auftaucht, hier gleich die Info dazu:
Je höher die Frequenz desto kürzer die Wellenlänge
oder anders herum
je länger die Wellenlänge desto niedriger ist die Frequenz.
Das ist in der Tat verwirrend, aber es ist nun mal so.
Die wissenschaftliche Formel dazu ist:
Lichtgeschwindigkeit im Vakuum in Metern pro Sekunde
geteilt durch
die Frequenz in Hertz.
Das ergibt dann die Wellenlänge in Metern.
Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum beträgt 300 Millionen Meter in der Sekunde.
Die Frequenz in der Mitte des 20-Meter-Amateurbandes ist 14,175 MHz
oder 14 Millionen und 175 Tausend Herz.
Wir rechnen dann:
300 Millionen Meter pro Sekunde
geteilt durch
14 Millionen 175 Tausend Hertz
Das ergibt 21,16 Meter, wir arbeiten also im sogenannten 20-Meter-Band.
Diese Berechung gilt aber natürlich nicht nur im Kurzwellenbereich,
sondern überall, wo wechselweise mit Wellenlänge und Frequenz gearbeitet
wird. Nun passiert uns das schon wieder, wir fangen mit einen Thema an und
sind plötzlich ganz wo anders. Thema ist doch heute die kurze Welle.
Stimmt, aber diese Rechnerei ist für Funkamateure die gerne selbst Antennen
bauen sehr wichtig. Gerade im Kurzwellenbereich gibt’s da viele OM, die mit
Drahtantennen experimentieren. Oft, weil das eigene Grundstück nicht die
idealen Maße für die optimale Kurzwellenantenne hat oder weil man eine
Antenne braucht, die man klein verpackt mit in den Urlaub nehmen kann.
Wenn man da an die Mutter der Kurzwellenantennen, den Halbwellendipol, denkt,
ist der für 7 Megaherz, also das 40-Meter-Band, gestreckt schon mal 20 Meter
lang.
Ja, da sind wir wieder beim Thema Kurzwelle und auch gleich bei einem der
kleinen Nachteile: Die Antennen sind relativ groß und gut sichtbar.
Um für alle Amateurfunkkurzwellenbänder vernünftige Antennen aufbauen
zu können, braucht man vor allem viel Platz, eine verständnisvolle Familie
und verständnisvolle Nachbarn.
Es lohnt sich aber. Dafür kann man sich auf der Kurzwelle ohne technische
Hilfsmittel auf dem Übertragungsweg mit Funkamateuren auf der ganzen Welt
unterhalten. Manchmal sogar mit geringsten Leistungen und nur einem Stück
Draht als Antenne. Das geht nicht mit Langwelle und schon gar nicht mit
UKW, den Ultrakurzen Wellen, oder gar mit SHF den Super Hohen Frequenzen.
Richtig, das haben wir ja schon beim Rundspruch zum Buchstaben I erklärt.
Die Ionosphäre über uns und der Boden unter uns lässt die Signale der
Kurzwelle wie einen Gummiball immer rauf und runter reflektieren. Die
Reichweite wird durch den Abstrahlwinkel unserer Antenne und durch die
Höhe der gerade vorhandenen Reflexionsschicht abhängig von der verwendeten
Frequenz und der Tageszeit bestimmt.
Auf der kurzen Welle sind fast alle Betriebsarten, die es im Amateurfunk
gibt, möglich und erlaubt. Vom guten alten Morsecode bis hin zu den immer
leistungsfähigeren digitalen Übertragungstechniken ist alles vertreten.
Man kann hier Standbildchen tauschen, sprechen, mit der Tastatur schreiben
mit der Klopftaste morsen oder auch den Rechner alleine unter Aufsicht
kommunizieren lassen. Alles ist möglich.
Es gibt aber nicht nur den Amateurfunk auf Kurzwelle, sondern eine Vielzahl
anderer Funkdienste, wie z.B. die Rundfunkstationen. Wer schon einmal auf der
Kurzwelle gehört hat, stellte bestimmt fest, dass da viele Sender in fremden
Sprachen sprechen. Man hört italienisch, russisch, englisch, chinesisch und
natürlich auch ab und zu deutsch. Diese Sender verbreiten ihr Programm auf
Kurzwelle um über die Landesgrenzen hinweg gehört zu werden, also weltweit.
Dabei senden sie nicht nur in ihrer Landessprache sondern auch in Fremd-
sprachen.
Diese Auslandssendungen wurden früher viel öfter benutzt als das heute üblich
ist. Mit diesen Sendungen wollte man sich und sein Land präsentieren, da ja
nicht jeder die Möglichkeit hatte, in dieses Land zu reisen. Also reiste man
damals sozusagen "geistig" mit und besuchte die Orte, von denen in der
Sendung erzählt wurde. Ein schönes Beispiel war Radio China International
mit seiner Sendung: "Land und Leute". Es gibt allerdings immer weniger Sender,
die noch solche Auslandsdienste in anderen Sprache anbieten. Dies liegt daran,
dass man sein Programm mit dem Internet heutzutage billiger und in einer
besseren Qualität als die herkömmlichen Kurzwellensender verbreiten kann.
Es gab früher auch noch mehr Seefunk, Flugfunk und Presseagenturen auf Kurz-
welle da solche Dienste ja überall gehört wurden. Aber mit der Einführung
des Internets und der Satellitentechnik wurde die Kurzwelle für diese Dienste
immer bedeutungsloser. Auch die deutschsprachigen Auslandsendungen aus Japan,
Russland, England oder Brasilien wurden aus Kostengründen eingestellt.
Nur wenige Stationen senden noch in deutscher Sprache, darunter Radio China
International und Radio Taiwan International. Man kann übrigens auch
Empfangsberichte an diese Sender schicken und bekommt dafür ebenfalls eine
QSL-Karte, wie beim Amateurfunk. Allerdings sieht der Empfangsbericht etwas
anders aus, als das Format einer QSL-Karte. Aber ihr wisst ja, wo ihr die
Infos dazu bekommt. Ja richtig: www.google.de !!
Es gäbe noch eine ganze Menge über den Amateurfunk auf der kurzen Welle
zu erzählen, am besten informiert man sich darüber direkt bei einem Funk-
amateur, der auf diesen Wellen unterwegs ist. Es ist einfach faszinierend,
aus einen Kurzwellengerät die ganze Welt zu hören und auch mitreden zu können.
Das war der Rundspruch vom Dezember 2012.
Text von DK5NAD und DC9JVN, redaktionelle Bearbeitung durch DH1NEK.
Unsere E-Mailadresse lautet: kinderrundspruch@dk0sc.de
Wer von uns eine QSL-Karte haben möchte, gibt es bitte beim Bestätigungsverkehr
mit an.
Der nächste mittelfränkische Kinderrundspruch wird am Samstag,
5. Januar 2013 ab 11:30 Uhr gesendet und behandelt mit dem
Buchstaben L das Thema "Lizenzprüfung".
Jetzt sind wir gespannt, wer uns alles gehört hat!
DN1NBG gehen nach einer kleinen Umschaltpause auf Empfang.